Auch wenn nach zwei Monaten Untätigkeit meinerseits wohl niemand hier noch einen neuen Beitrag erwartet, wünsche ich allen zufällig vorbeikommenden Surfern ein gutes neues Jahr!
Keine Frau trägt gerne ein Kleid, das eine andere abgelegt hat. Mit Männern ist sie nicht so wählerisch.
Ungenannt bleibender Pariser Couturier
Auch wenn nach zwei Monaten Untätigkeit meinerseits wohl niemand hier noch einen neuen Beitrag erwartet, wünsche ich allen zufällig vorbeikommenden Surfern ein gutes neues Jahr!
Zum meinem großen Kummer stelle ich fest, daß ich mein selbstgestecktes Ziel - mindestens einen Artikel pro Woche in diesem Blog zu stellen - nicht erfülle. Zudem fällt mir keine gute Ausrede für die mangelnde Schreibtätigkeit ein. Es ist sicherlich richtig, daß ich wenig Zeit dafür habe bzw. mir wenig Zeit dafür nehme. Aber das gilt nicht als Ausrede, da ich ja kürzere Artikel produzieren könnte, die weniger Zeit zum Schreiben benötigen. Doch genau das gelingt mir nicht. Sobald ich mit dem Schreiben anfange, komme ich vom Hundertsten ins Tausendste und spätestens beim Hundertmillionsten habe ich keine Zeit mehr und bin - wenn es gut lief - gerade mit der Einleitung knapp fertig. Es ist also nicht die Mangelnde sondern eher ein Zuviel an Schreibtätigkeit, welche mir die Stagnation im Blog verursacht.
Manche Leser dieses Blogs - sofern ich überhaupt welche habe - werden eventuell vermuten, daß es mir an Themen fehlt. Das ist sicherlich nicht so. Mir fallen spontan vier Themen ein, über die ich sofort einen Artikel schreiben könnte. Seitdem ich mich über den "zentralen Eckpfeiler" ausgelassen haben, gibt es kein heißes Eisen mehr, welches ich sogar ohne Schutzhandschuhe in die Tastatur klimpern könnte. Doch sobald ich über ein Thema schreibe, fällt mir gleich das nächste ein und ein weiteres. Über eine solche endlose Kette bin ich bei der "Unerwiederten Eigenliebe" hängengeblieben. Mit selbiger fange ich jetzt an.
Wenn früher Menschen vor sich hingemurmelt (Slang für undeutliches Sprechen) haben ohne daß ein Gesprächspartner erkennbar war, dann konnte man davon ausgehen, daß diese Personen Selbstgespräche führen. Selbstgespräche waren (und sind) nichts positiv Besetztes. Wer mit sich selbst redet, der gilt aus verrückt, plemplem, neben der Mütze, von der Rolle oder was es sonst für schöne Umschreibungen gibt.
Die Anzahl der Selbstgespräche-führenden Menschen ist scheinbar angestiegen. Das liegt aber nicht daran, daß die Welt langsam verrückt wird - diese Vermutung möchte ich hier nicht beurteilen - sondern daran, daß es wirklich nur scheinbar der Fall ist. In Wirklichkeit habe diese Menschen einen realen Gesprächspartner. Man kann ihn nur nicht sehen!
Am Anfang muß ich zugeben, daß die Sache mit dem "zentralen Eckpfeiler" nicht meine Idee ist. In einem Artikel vom Zwiebelfisch Bastian Sick bin ich auf diese Skurrilität aus dem Kabinett der übersteigerten Nichtsaussagen aufmerksam geworden. Da auch Herr Sick nicht selbst dieses Oxymoron aufgegriffen hat, sondern von einem Leser darauf hingewiesen wurde, will ich ebenfalls daran vergreifen. Tatsächlich muß man im Gewirr bedeutungsschwangerer Phrasen erstmal darauf kommen, daß es einen "zentralen Eckpfeiler" gar nicht geben kann. Trotzdem wird diese Worthülse gerne verwendet. Immerhin liefert google.de stolze 840 Treffer - hauptsächlich zu politischen Themen. Bei msn.de sind es 295 und bei yahoo.de 288.
Zu einer Zeit als die Begrifflichkeit "Technischer Fortschritt" noch positiv besetzt war, wurden uns vielfach die Vorzüge in Hinsicht Bequemlichkeit und Einfachheit gepriesen indem uns Maschinen oder Automaten viele lästige Tätigkeiten abnehmen werden. Daß dieser Fortschritt nicht nur Gutes sondern auch viele ernste Probleme gebracht hat, war vielleicht nicht immer vorhersehbar, aber man hätte es ahnen können. Aber über solche Prognosen will ich gar nicht schreiben. Es geht mir um einen Denkfehler, den man schon von Anfang an hätte sehen können: Der Zuwachs an Bequemlichkeit durch den Einsatz von Automaten ist nicht unbedingt ein Vorzug. Da diese These sehr theoretisch klingt, möchte ich ein Beispiel geben.
In meinem Beispiel geht es um die automatischen Türöffner. Das sind diese unheimlich praktischen Installationen an Flughäfen, Bahnhöfen, Hotels, Supermärkten und anderen Gebäuden mit häufig frequentierten Türen, die mittels eines Sensors feststellen, ob gerade ein Mensch im Anmarsch ist. Wenn ja, werden automatisch zwei Schiebetüren (meist aus Glas) auseinandergeschoben, um der Person den ungehinderten Zutritt zu gewähren. Das klingt nach einer überaus nützlichen Erfindung, der man beim besten Willen nichts Negatives anheften kann! Oder?
Also ich gebe es zu: Ich habe das Buch von Frau Kuttner gelesen = dieses obladendünne - richtig in inhaltlich Hinsicht - Druckwerk, in dem Frau Kuttner freimütig Antworten auf Fragen liefert, die sich mir bisher meist so nicht gestellt haben. Eine der Fragen hat sich in meinem Kopf festgesetzt, weil sie mir in abgewandeldeter Form häufig begegnet. Es ging um die Frage: "Rucksack oder Umhängetasche - was ist besser?" Was folgte, war ein bedingungslosen Plädoyer der Autorin für die Umhängetasche, mit Argumenten, die ich alle nicht so recht nachvollziehen konnte. Aber ich will mich auch nicht mit dieser Frage beschäftigen sondern mit der Frage: "Rucksack oder Rollkoffer - was ist besser?"
Es ist erstaunlich, daß sich einer permanent wandelnden, globalisierenden, kommunizieren, integrierenden und "alles-mögliche"-ierenden Welt bestimmte Wahrheiten trotzdem unverändert ihre Gültigkeit behalten. Ich denke hier an Sprichwörter, besonders die eher weniger bekannte Aussage Der Schuster hat immer die schlechtesten Schuhe! Diese Feststellung kommt mir umso bemerkenswerter vor, als das sie nicht unbedingt einleuchtend ist: Warum hat der Schuster eigentlich die schlechtesten Schuhe? Trotz (oder wegen) dieser Frage kann man feststellen, daß selbst in heutigen Manufakturen - sprich Software-Systemhäusern - diese alte Weisheit immer noch Gültigkeit hat.
Beim Thema des vorherigen Blog-Eintrags bleibe ich: Tourismus. Aber bei der Wahl des Fortbewegungsmittel gibt es einen kleinen Wechsel.
Als Bewohner einer touristisch sehens- und besuchenswerten Stadt kenne ich beide Seite = die Seite des Ureinwohners, der von den herangekarrten Reisenden als regionale Skurrilität betrachtet wird. Natürlich war ich bereits selbst in fremden Landen unterwegs und habe mir die Einheimischen ferner Gestade betrachtet. Wobei ich immer versucht habe, das Leben jenseits der für den Tourismus bereitgestellten Kulissen zu entdecken.
Im Gegensatz zu neuen Inhalten ist die Schöpfung neuer Wörter vergleichsweise einfach. Manche Menschen begehen zwar den (un)verständlichen Irrtum, daß man mit der Schaffung neuer Wörter auch neue Inhalte kreiert - und damit die vermeintlich die Schwierigkeiten der inhaltlichen Auseinandersetzung umschifft - aber selbst wenn man nur alten Wein in neuen Schläuchen anpreisen will, kann man sogar alte Schläuche verwenden und einen neuen Namen draufschreiben. Das kommt im Prinzip auf das Gleiche raus.
Eine dieser gerade aktuellen Wortschöpfungen ist der Begriff "Alphamädchen". Ursprünglich stammt diese Art der Bezeichnung wohl aus der Biologie. Speziell manche Säugetiere - aber auch anderes Getier - leben in Gruppen, die von einem Artgenossen angeführt werden. Jenes Tier an der Spitze heißt Alpha-Tier. Im leicht abgewandelten Kontext könnte man auch die Begriffe Anführer, Häuptling, Führungskraft oder Bundeskanzler nennen. Gemäß der Reihenfolge im griechischen Alphabet heißen die Exemplare im Gefolge des Anführers - seine Paladine - Beta-Tiere und dann gibt es noch Gamma-Viehzeug = der Rest halt. Hier geht es nur um den 1. Buchstaben.