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Online-Communities sind nichts für mich. Nicht, weil ich prinzipiell etwas dagegen habe, sondern weil Realwelt-Communities mehr Bandbreite an Erlebnissen bieten. Trotzdem habe ich bisher zwei dieser Online-Communities ausgiebig erleben dürfen. Vor vielen Jahren (2001) hatte ich mich bei www.single.de angemeldet. Die URL sagt eigentlich alles über meine damaligen Ambitionen aus. Andererseits spielt die Verbandelung der Teilnehmer auf dieser Seite eine große Rolle. Das ist erstmal ziemlich unlogisch, wenn eine Seite die single.de heißt und Singles als Zielgruppe hat, darauf ausgerichtet ist, daß die Zielgruppe keine Singles bleiben. Andererseits garantiert die Beziehungsunfähigkeit vieler Teilnehmer die Existenz dieser und vieler anderer Single-Seiten.
Seit etwa einigen Tagen bin ich aktiv bei www.xing.com. Es ist das Business-Portal für die aufstrebenden Geschäftsleute. Der Unterschied zwischen den beiden Websites ist nicht nur von Design her markant sondern auch von den teilnehmenden Personen. Was mir bei XING als erstes auffiel, waren die vielen hübschen Profilfotos von attraktiven, jungen Frauen - eigentlich genau das, was mir bei single.de extrem unterrepräsentiert vorkam. Unter den suchenden Single-Damen zeigen nur wenige aussagekräftige Fotos. Häufig fehlt das Bild oder manche sind in schlechter Qualität (ich möchte nicht darüber spekulieren, ob die unzureichende Bildqualität der Person eher schmeichelte) und allzuoft gab es nur Grafiken oder gar alberne Komics. Nicht wenige Frauen glauben, daß sie nur mit einem tiefen Kamerablick in ihr Decolleteé Aufmerksamkeit bekommen. Bilder, die Interesse auf eine zukünftige Partnerin machen, hatten den Seltenheitswert der berühmten Heuhaufennadel - bei single.de.
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Zum meinem großen Kummer stelle ich fest, daß ich mein selbstgestecktes Ziel - mindestens einen Artikel pro Woche in diesem Blog zu stellen - nicht erfülle. Zudem fällt mir keine gute Ausrede für die mangelnde Schreibtätigkeit ein. Es ist sicherlich richtig, daß ich wenig Zeit dafür habe bzw. mir wenig Zeit dafür nehme. Aber das gilt nicht als Ausrede, da ich ja kürzere Artikel produzieren könnte, die weniger Zeit zum Schreiben benötigen. Doch genau das gelingt mir nicht. Sobald ich mit dem Schreiben anfange, komme ich vom Hundertsten ins Tausendste und spätestens beim Hundertmillionsten habe ich keine Zeit mehr und bin - wenn es gut lief - gerade mit der Einleitung knapp fertig. Es ist also nicht die Mangelnde sondern eher ein Zuviel an Schreibtätigkeit, welche mir die Stagnation im Blog verursacht.
Manche Leser dieses Blogs - sofern ich überhaupt welche habe - werden eventuell vermuten, daß es mir an Themen fehlt. Das ist sicherlich nicht so. Mir fallen spontan vier Themen ein, über die ich sofort einen Artikel schreiben könnte. Seitdem ich mich über den "zentralen Eckpfeiler" ausgelassen haben, gibt es kein heißes Eisen mehr, welches ich sogar ohne Schutzhandschuhe in die Tastatur klimpern könnte. Doch sobald ich über ein Thema schreibe, fällt mir gleich das nächste ein und ein weiteres. Über eine solche endlose Kette bin ich bei der "Unerwiederten Eigenliebe" hängengeblieben. Mit selbiger fange ich jetzt an.
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Am Anfang muß ich zugeben, daß die Sache mit dem "zentralen Eckpfeiler" nicht meine Idee ist. In einem Artikel vom Zwiebelfisch Bastian Sick bin ich auf diese Skurrilität aus dem Kabinett der übersteigerten Nichtsaussagen aufmerksam geworden. Da auch Herr Sick nicht selbst dieses Oxymoron aufgegriffen hat, sondern von einem Leser darauf hingewiesen wurde, will ich ebenfalls daran vergreifen. Tatsächlich muß man im Gewirr bedeutungsschwangerer Phrasen erstmal darauf kommen, daß es einen "zentralen Eckpfeiler" gar nicht geben kann. Trotzdem wird diese Worthülse gerne verwendet. Immerhin liefert google.de stolze 840 Treffer - hauptsächlich zu politischen Themen. Bei msn.de sind es 295 und bei yahoo.de 288.
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Im Gegensatz zu neuen Inhalten ist die Schöpfung neuer Wörter vergleichsweise einfach. Manche Menschen begehen zwar den (un)verständlichen Irrtum, daß man mit der Schaffung neuer Wörter auch neue Inhalte kreiert - und damit die vermeintlich die Schwierigkeiten der inhaltlichen Auseinandersetzung umschifft - aber selbst wenn man nur alten Wein in neuen Schläuchen anpreisen will, kann man sogar alte Schläuche verwenden und einen neuen Namen draufschreiben. Das kommt im Prinzip auf das Gleiche raus.
Eine dieser gerade aktuellen Wortschöpfungen ist der Begriff "Alphamädchen". Ursprünglich stammt diese Art der Bezeichnung wohl aus der Biologie. Speziell manche Säugetiere - aber auch anderes Getier - leben in Gruppen, die von einem Artgenossen angeführt werden. Jenes Tier an der Spitze heißt Alpha-Tier. Im leicht abgewandelten Kontext könnte man auch die Begriffe Anführer, Häuptling, Führungskraft oder Bundeskanzler nennen. Gemäß der Reihenfolge im griechischen Alphabet heißen die Exemplare im Gefolge des Anführers - seine Paladine - Beta-Tiere und dann gibt es noch Gamma-Viehzeug = der Rest halt. Hier geht es nur um den 1. Buchstaben.
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Eine Frage, die uns ein ganzes Jahrzehnt beschäftigen wird!
Im Dezember 1999 las ich einer bekannten überregionalen Tageszeitung eine Kolumne, in der eine eher unbedeutende frage aufgeworfen wurde.
Im allgemeinen Trubel des beginnenden dritten Jahrtausends und Weltuntergangs-Prophezeihungen auf der Basis von religösem Eifer oder zweistellig-arbeitender Software ging diese Frage irgendwie unter. Vielleicht weil diese Frage nur unwesentlich wichtiger ist, als der berüchtigte Sack Reis in China - jener, welcher angeblich umgefallen sei - , habe ich später nie wieder etwas über diese Frage erfahren. Sieben Jahre später danach halte ich es für angebracht, mal wieder darüber nachzudenken. Die Frage lautet:
Wie heisst das Jahrzehnt, in dem wir gerade leben?
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